Alex Monteith – Exercise Blackbird

Poetische, kraftvolle Bilder. Zerstörerisch und zart zugleich.

Mit Videokunst tue ich mir immer noch schwer. Nur wenige Installationen sehe ich mir voll umfänglich an. Meine erste wirkliche Begegnung mit einer Videoarbeit, die mich berührt hat, war <Ever is Over All> der schweizer Künstlerin Pipilotti Rist in der Schau <Beauty Now> im Haus der Kunst. Dort ging eine junge Frau in einem feenhaften Kleid eine Straße entlang, zart und beschwingt zugleich. Begleitet von harmonischen Klängen. Plötzlich zieht sie einen Vorschlaghammer in Tulpenform und schlägt die Scheiben der am Straßenrand parkenden Autos mit voller Inbrunst ein. Wieder und immer wieder. Ist nichts wie es scheint? Poetische, kraftvolle Bilder. Zerstörerisch und zart zugleich.

Ähnlich wie bei Rist erging es mir mit der Video-Installation der neuseeländischen Künstlerin Alex Monteith “Composition with RNZAF 3 Squadron Exercise  Blackbird”, die bis Ende November im MMK Frankfurt gezeigt wurde. Drei Bildsequenzen nebeneinander. Jeweils ein Helikopter fliegt über eine  verschneite alpine Landschaft  – im ersten Augenblick gleichen die Bilder. Bei genauerer Vertiefung erkennt man als Betrachter drei fliegende Helikopter, an  denen Kameras angebracht wurden, die jeweils  nach hinten ausgerichtet sind. Zwischen einem wahrlich ohrenbetäubenden Geräusch der Hubschrauber sind die Sprechfunkverbindungen der Piloten zu hören.

Alex Monteith 3-Kanal  Video-Installation “Composition with RNZAF 3 Squadron Exercise  Blackbird” brilliert durch eine unheimlich starke visuelle und zugleich poetische Bildsprache von bemerkenswerter kompositorischer Klarheit. Nach langer Zeit eine Videoarbeit, die mich wieder einmal tief berührt hat. Großartig.

1 Kommentar zu “Alex Monteith – Exercise Blackbird

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