Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit

Dieses wunderbare Zitat von Karl Valentin ziert den Ausstellungstitel der kommenden Schau vom 9. November 2012 bis 10. Februar 2013 im Kunstbau des Lenbachhauses.

Im Frühjahr 2013 wird das Lenbachhaus nach langem Umbau wieder eröffnet.

Die Neueinrichtung eines Museums ist der ideale Anlass, die Geschichte des Hauses zu rekapitulieren, die Sammlung zu sichten, neue Konstellationen auszuprobieren, abgeschlossene und laufende Restaurierungsprojekte vorzustellen, altvertraute und kaum bekannte Werke einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Ein noch leeres Gebäude von Grund auf neu zu bestücken ist jedoch auch Ansporn, grundsätzlich über die Institution Museum und ihre Aufgaben nachzudenken.

Die Ausstellung im Kunstbau dient der Vorbereitung der neuen Sammlungs-präsentation im Lenbachhaus. Gezeigt werden Hauptwerke und auch unbekanntere Schätze des 19. Jahrhunderts, des Blauen Reiter, der Neuen Sachlichkeit sowie der Nachkriegsmoderne und der zeitgenössischen Kunst. Ziel der Präsentation ist eine intensive Auseinandersetzung mit den Kunstwerken und die Thematisierung musealer Tätigkeiten, in diesem Fall vor allem die Bearbeitung der Sammlung unter wissenschaftlichen und konservatorischen wie restauratorischen Gesichtspunkten.

Der Kunstbau wird zum Laboratorium,

in dem die Kunstwerke aus ihrer Verpackung geholt, kritisch auf ihren Zustand geprüft, aus- und eingerahmt, neu fotografiert und in bisher ungesehenen Konstellationen präsentiert werden. Experimentelle Aufstellungen brechen chronologische Sehkonventionen: Künstlerselbstbildnisse, mehrere Dutzende davon, ja überhaupt Köpfe und Porträts, Landschaften, Blumen, Kakteen und so weiter – eine solche Zusammenschau nach Kunstgattungen spiegelt einen wichtigen Aspekt der Münchner Kunstgeschichte, in der freie Künstler spöttisch als „Fächler“ bezeichnet wurden.

In einzelnen Räumen können neue Hängungen ausprobiert und ganze Werkgruppen auf den Prüfstand gestellt werden. Sie ermöglichen Wiederbegegnungen mit dem Gesamtbestand an Gemälden von Lovis Corinth, mit Werkgruppen von Fritz Baer, Günther Fruhtrunk und mit neu restaurierten Gemälden wie Franz von Stucks „Salome“.

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