Marcel Duchamp in München 1912

Christi Himmelfahrt – ein passender Feiertag  um mal wieder in die alte Pinakothek zu gehen, dachte ich mir und landete letztendlich doch im Kunstbau vom Lenbachhaus  – Marcel Duchamp in München 1912 ; hier ist erstmalig in Deutschland sein legendäres Werk <Akt eine Treppe herabsteigend, Nr. 2>, das ihn bei der New Yorker Armory Show berühmt machte, zu sehen.

Vor genau 100 Jahren, besuchte Marcel Duchamp einen Freund, den Maler Max Bergmann in München und beschließt länger zu bleiben, wohnt zur Untermiete in einem Zimmer in der Barerstraße 65. Im Almanach des Blauen Reiter ist er als 25-Jähriger bereits als interessantes Talent erwähnt. Am Ende bleibt er knapp drei Monate, entwickelt mehrere bedeutende Arbeiten, die heute unter anderem im Museum of Modern Art in New York gezeigt werden, wie zum Beispiel das Gemälde „Von der Jungfrau zur Braut“. Er bereitet andere Arbeiten vor, darunter das „Große Glas”. Beim Besuch des Deutschen Museums und der Bayerischen Gewerbeschau findet er wichtige technische Details als Inspiration für seine Arbeit. Er verschickt Postkarten vom Hofbräuhaus und vom Nymphenburger Schloss und lässt sich von Heinrich Hoffmann fotografieren. Oft besucht er die Alte Pinakothek. Dort haben ihn die Gemälde Lucas Cranach d.Ä. nachhaltig beeinflusst. Er ist auch viel unterwegs. Duchamps Aufenthalt ist zugleich kunsthistorisch bedeutend wie anekdotisch aufschlussreich. Später wird Duchamp selbst über diesen Aufenthalt notieren: “Mein Aufenthalt in München war der Ort meiner völligen Befreiung”.

1 Kommentar zu “Marcel Duchamp in München 1912

  1. Pingback: Roy Lichtenstein The Red Horseman - uNTERWEGSiNsACHENkUNST

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert