Dieser Artikel erinnerte mich daran, mal wieder mein altes Fotoalbum heraus zu kramen.
Heute vor genau 20 Jahren war das spektakuläre Projekt des Künsterlerpaars Christo und Jeanne-Claude – die Verhüllung des Berliner Reichstags vollendet und natürlich konnte ich mich das legendäre Spektakel nicht entgehen lassen.
Mehr als 100.000 Quadratmeter Stoff, über 15 Kilometer blaues Seil wurden verbaut. 90 Berufskletterer und 120 ausgebildete Monteure brauchten sieben Tage, um das eigens hergestellte, aluminiumbeschichtete Gewebe bahnenweise an dem mächtigen Neorenaissancebau aus der Kaiserzeit herabzulassen, zu verschnüren und mit 1000 Tonnen schweren Bodengewichten zu sichern.
Ein gigantischer Sommer, Sonne satt, das Abitur gerade in der Tasche, die Welt offen für Neues. All das aufgezählte verbinde ich mit dieser Erinnerung.
“Unbeschreiblich poetisch wie der Wind den Stoff leicht anhebt…”
schrieb ich damals ganz fasziniert auf eine Postkarte. Ein paar Tage später ergatterte ich ein kleines Stoffmuster-Quadrat (s. Foto), das auf dem Gelände verteilt wurde. So filigran und fragil der Stoff aus der Distanz wirkte, so grob war er, als ich ihn tatsächlich in den Händen hielt.
Sofern ich mich an dieses Ereignis zurück erinnere, ist vieles von der Faszination immer noch präsent.
Übrigens: Ab Herbst wird der “Wrapped Reichstag” in einer Ausstellung dauerhaft wieder lebendig. Genau so, wie es sich Christo und Jeanne-Claude immer gewünscht hatten.
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