Der ATLAS. Es ist die fotografische Grundlage Gerhard Richters malerischen Oeuvres, jedoch durchaus auch als eigenständiges Werk zu sehen. Der ATLAS enthält private Fotos, Landschaftsaufnahmen, Farbstudien, ebenso Zeitungsausschnitte. Seit 1996 ist der ATLAS im Besitz des Lenbachhauses und hier im Kunstbau bis zum 9. Februar 2014 zum fünften Mal zu sehen. Es ist die letzte Ausstellung des derzeitigen Direktors Helmut Friedel, der Anfang nächsten Jahres sein Amt an Matthias Mühling übergeben wird.
Der Titel MIKROMEGA – griechisch: klein-groß, soll den dialogischen Aspekt, der im ATLAS als Kunstwerk vorherrscht, zum Ausdruck bringen und nimmt Bezug auf Voltaires Schrift „Micromégas – eine naturphilosophische Erzählung“ von 1752, in der über die relative Größe der Wirklichkeit spekuliert wird.
Im Februar 2012 sah ich den ATLAS im Lipsiusbau in Dresden zum ersten Mal und war fasziniert, die Grundlage seiner Werke, so kurz vor der Panorama Ausstellung in Berlin sehen zu können. Damals umfasste er 783 Tafeln, heute 802 Tafeln. Mit neu hinzugekommenen 16 Tafeln lassen sich Kontinuitäten wie auch Neuerungen in Richters Werk ablesen. Sie visualisieren seine aktuellen Projekte in Toyoshima, Planungsentwürfe für Fassaden und Installationen, sie zeigen aber auch Landschaftsaufnahmen der Inseln Juist und Teneriffa.
Eine großartig Ausstellung in der man einiges an Zeit mitbringen sollte, denn es gibt viel zu entdecken.
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