Dieses mal ging es ohne unvorhergesehende Ereignisse geradewegs in die Gerhard Richter Schau nach Nürnberg. Die Ausstellung <Gerhard Richter. Ausschnitt> Werke aus der Sammlung Böckmann spannt mit 28 Werken aus dem Zeitraum 1957 bis 2003 einen weiten Bogen. Das Neue Museum hat einen erfreulichen Zuwachs bekommen; insgesamt 69 Werke von Gerhard Richter, Gotthard Graubner, A.R.Penck und Isa Genzken gingen aus der Sammlung Ingrid und Dr. Georg Böckmann als Dauerleihgabe an das Haus. Erste Leihgaben sah der Besucher bereits seit der Eröffnung im Jahr 2000. Mit den vielen neu hinzugekommenen Werken, verfügt das NM nun über die drittgößte Sammlung an Werken von Gerhard Richter weltweit und stellt sie in dieser Ausstellung erstmalig vor.
Der Titel <Gerhard Richter. Ausschnitt> ist einem großen dreiteiligen Bild aus dem Jahre 1971 entleht, ebenso zeigen die ausgestellten Arbeiten einen <Ausschnitt> seines riesigen Oeuvres. Gerhard Richter hat die Hängung der Werke selbst konzipiert.
Summasumarum hat sie mich ein enttäuscht, die Ausstellung. Das Zusammenspiel aus Umgebung und Präsentation der Werke fand ich wenig gelungen. Eine langweilige chronologische Abhandlung an vier Wänden, mit 2 inspirationslosen Zwischenwänden. Ohne größeren Zusammenhang, alles viel zu eng, obgleich mir die Räumlichkeiten wohl bekannt sind. Richter muss ich aus der Ferne, wie auch aus der Nähe gut und in Ruhe betrachten können. Beides war schlicht und einfach nicht gegeben. Das obligatorischen Absperrband vor den Bildern schwebte wie ein Damoklesschwert und beim Zurücktreten durchquerte entweder eine Zwischenwand oder andere Besucher den ungetrübten Blick. Meine Erwartungen jedenfalls zu hoch; vielleicht liegt es an der Anzahl großartiger Richter-Ausstellungen, die in meinem Gedächtnis hängen – wie diese. Vielleicht auch der Vergleich mit anderen phantastischen Schauen, die stimmig genau diesen Raum im NM bespielten so wie hier oder hier. Um nicht alles madig zu reden; kennengelert habe ich drei interessante, für mich völlig neue Arbeiten, die ich ihm keineswegs zugeordnet hätte. Richter bleibt Richter. Ein Publikumsmagnet.
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