Kunst im Bunker – Boros Collection in Berlin

“Sometimes you fall in love the wrong way, in things there are just pleasant. It needs to pinch and hurt a bit, in order to receive a lasing meaning”. Man verliebt sich auch manchmal falsch in Sachen, die eben gefällig sind. Es muss ein wenig auch zwicken und wehtun, glaube ich, um lange auch eine Bedeutung zu haben, für einen selbst.”

Vielleicht umfassen die gesprochenen Worte Christian Boros’ in diesem wunderbar poetischen Film von Freunden von Freunden (den ich mir seit über 13 Jahren immer wieder gerne hin und wieder ansehe) nicht nur den Bereich der Kunst, sondern reichen auch weit ins menschliche Miteinander. Wäre der Lohn die wahre Liebe? Vielleicht.

Nur allzugerne besuche ich die Sammlung Boros in Berlin. Immer mit einem gewissen Vorlauf aufgrund der notwendigen Voranmeldung, die nicht immer zeitlich in Einklang mit einem Besuch zu bringen ist, doch oft genug, um die ca. zwei jährigen Wechsel der Ausstellung in der Zeit zu begleiten. Die Sammlung Boros ist eine Privatsammlung zeitgenössischer Kunst und umfasst Werkgruppen internationaler Künstlerinnen und Künstler von 1990 bis heute. In einem umgebauten Hochbunker aus dem Jahre 1942 werden auf ca. 3000 qm Ausschnitte der Sammlung von Karen und Christian Boros in wechselnden Präsentationen der Öffentlichkeit gezeigt und vermittelt.

Die Sammlung Boros ist zeitgenössisch und auf eigene Art irritierend inspirierend. Pulsierend in der Zeit, in der sie erworben wurde und präsentiert wird. Dort entdecke ich Werke von Künstlern, die ich noch nie zuvor sah und später wiedertreffe. Wie beispielsweise die Künstlerin Anna Uddenberg, deren Werke derzeit in der Austellung Eccentric-Ästhetik der Freiheit in der Pinakothek der Moderne zu sehen sind. Ihre Skulpturen sind auf voyeuristische Weise anziehend und abstoßend zugleich. Sie sind mit einem sorgfältigen Grad der Perfektion erschaffen und doch inhaltlich unbeschreiblich irritierend. Mehr geht nicht. Für alle, die sich nichts darunter vorstellen können, empfehle ich immer wieder gerne: am besten, selbst ein Bild vor Ort machen.


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