Die meisten Ausstellungshäuser haben Montags geschlossen, bis auf einige Wenige. Letzte Woche startete ich meinen Museumsmontag im Haus der Kunst, heute in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung.
Derzeit zeigt das Haus die Ausstellung <Aus Dämmerung und Licht> Meisterwerke nordischer Malerei von 1860- 1920. Eine großartige Schau mit 125 Gemälden aus Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden während des Aufbruchs in die Moderne. Meisterwerke skandinavischer Künstler, die hier in Deutschland weitgehenst unbekannt sind.
Edvard Munch oder auch Vilhelm Hammershøi, der vergangenes Jahr hier eine umfassende, zauberhafte Retrospektive bekam, zählen zu den Bekannten. Die Ausstellung bringt einmalige Stimmungen zum Ausdruck.
Die Landschaftswahrnehmung spielt hierbei eine zentrale Rolle. Ebenso das urbane Leben in Dorf oder Stadt, mit der daran verbundenen sozialen Problematik, wird mit atmosphärischer Symbolik angedeutet. Der Titel versinnbildlicht auch den kulturellen und gesellschaftlichen Umbruch, der sich im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in den nordischen Ländern vollzieht.
Dieser Aufbruch in die Moderne stellt die traditionellen Vorstellungen von Ästhetik und Moral in Frage und wirft einen kritischen Blick auf die Lebensumstände dieser Nationen im Wandel. Denn auch die geografischen Grenzen der nordischen Länder verändern sich: so erlangen Norwegen (1905), Finnland (1917) und Island (1918) ihre Unabhängigkeit. Mit ihren Arbeiten tragen die Künstler aktiv zur Identitätsfindung des eigenen Landes und zu gesellschaftlichen Veränderungen bei.
Das schöne an jedem Montag (der nicht auf einen Feiertag fällt) an diesem Ausstellungshaus ist: hier kommt der Besucher am sogenannten blauer Montag für die Hälfte des regulären Ausstellungspreises rein. Dementsprechend ist es sehr gut besucht;)
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