Mythos Heimat

Mythos Heimat – welch’ umfassender Titel. Ja,  in diesem Raum im Haus der Kunst sollte der Besucher Zeit mitbringen. Was ist Heimat? Was verbindet Kunst mit Heimat? Welche Emotionen verbergen sich hinter dem Begriff Heimat?

So werden in diesem Raum reichlich Ansichten auf Postkartenformat präsentiert. Die Postkarten vom Verlag echt K.O. zeigen Münchener Ikonen wie Karl Valentin, Rainer Werner Fassbinder, Herbert Achternbusch oder Arbeiten des Müncheners Künstler Florian Süssmayr. Ihr Blick auf München zeigt eine Stadt jenseits von Touristenklischees. Diese wiederum finden sich auf einer ganzen Wandseite. Schön aufgereiht werden Ansichten von Münchener Sehenswürdigkeiten dargeboten, meistens aus ein oder zwei immergleichen Perspektiven, verschiedener Jahrzehnte. Paul Eichinger, der seit Anfang der 1980er-Jahre den “Dultstand im Stadtmuseum” betreibt,  hat in den Tiefen seines Archivs gegraben. Die Postkarten sind also gleichzeitig Spuren und Mittel des Monumenthaften. Sie erschaffen das Monument, das sie abbilden. Eine andere Perspektive von München zeigt Rainer Viertlböck.  Er fotografiert vom Kran, aus dem Flugzeug oder mittels einer Drohne. Der Künstler setzt moderne Technologie ein, um Münchens Sehenswürdigkeiten und konventionelle Postkartenmotive aus einem völlig neuen Blickwinkel zu zeigen.

Und auf den 31 Monitoren gibt es zum ersten Mal den gesamten Heimat-Zyklus des Regisseurs Edgar Reitz in “Mythos Heimat”als Installation zu sehen, die es erlaubt, seinen Opus Magnus zu den großen Entwicklungen und Zäsuren des 20. Jahrhunderts gleichzeitig als visuelles und akustisches Bild zu erleben.

Großartig.

2 Kommentare zu “Mythos Heimat

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