Rainer Werner Fassbinder

Rainer Werner Fassbinder

Heute wäre er 70 geworden –  Rainer Fassbinder. Filmemacher, Autor, Theaterregisseur, Schauspieler, Provokateur. Legendär sind seine Stücke bis heute – wie das hier; eine Satire auf den Opportunismus des Kulturbetriebs – jüngst inszeniert von den Münchner Kammerspielen. Ausführlicher ist ein Einblick in sein exzessives Schaffen hier. Im Filmmuseum in München gab es diesen großartigen, bleibenden Einblick. Nun feiert ihn der Martin-Gropius-Bau in Berlin bis zum 23. August mit der Ausstellung Fassbinder – JETZT. Ein erster Einblick von Deborah mittenrein, der bestärkt und Lust auf einen Besuch macht.

Asphaltsee von Wilhem Koch
Foto: Daniela Schnitzer
Asphaltsee von Wilhem Koch “Die Ehe der Maria Braun”
Foto: Daniela Schnitzer

Außerdem möchte ich euch heute mitnehmen, zur Fassbinder-Kunst in den öffentlichen Raum in München. Mitten auf dem Rainer-Werner-Fassbinder-Platz, im Arnulfpark, vor dem “Freiheiz”, gibt es ein mächtiges Kunstwerk auf ganzen 400 Quadratmetern Asphalt.

Von “Berlin Alexanderplatz” über “Katzelmacher” bis hin zu “Querelle” alle Titel sind in großen Lettern auf übereinander fließenden Schichten in Gußasphalt zu lesen.

Der Künstler und Bildhauer Wilhelm Koch hat dieses großformatige Kunstdenkmal für Fassbinder geschaffen. Seit 2007 erinnern 43 Filmtitel, 11 Theaterstücke und Hörspiele an Rainer Werner Fassbinders. Monumental verewigt sind sie auf übereinander liegenenden schwarzen Schichten.

Wilhalm Koch erhitzte 60 Tonnen Gußasphalt auf 245 Grad Celsius und ließ ihn in mehreren Etappen, ein paar Centimentern hoch übereinanderliegend aufschütten. Danach wurde der Name Rainer Werner Fassbinder und die Titel seiner Werke Großbuchstabig festgehalten, so als würde nichts dem wichtigsten Vertreter des neuen deutschen Films in den 70er und 80er Jahren entgegen treten können.

Herausgekommen ist ein vereinnahmendes Kunstwerk über den ganzen Platz hinweg. Es ist für jeden zugänglich, inmitten des relativ neuen Viertels Arnulfpark. Wie alle Kunst im öffentlichen Raum ist es robust. Man kann darüber fahren, laufen oder entlang schlendern – wie es beliebt.

Mit der Zeit haben sich die Buchstaben bereits abgelaufen und werden es weiterhin tun. So, wie die Erinnerung daran, die langsam verblasst, auch wenn sie in fortlaufenden Abständen weiter fest gehalten wird.

 

Zur Feier des Tages gibt es außerdem eine Barcode-Hommage an das legendäre “entfant terrible” vom Kunstlabel HERO-munich. Smartphone zücken und mit einem Buchstabenbarcode-Reader scannen.

Ach übrigens: für alle die unten die Zahlenreihe im Barcode nicht deuten können; ein kleiner Hinweis: teilt sie in zweier und vierer Blöcke auf.

 

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