Zweifelsohne auch groß, wenn nicht gar “grenzenlos” ist der vielzitierte japanische Pavillon. Es ist eine Arbeit der Künstlerin Chiharu Shiota.
Und Arbeit ist hier wörtlich zu nehmen, einen Menge sogar. Ein blutrotes Netz aus Fäden samt eingebundenen Schlüsseln jeglicher Couleur. Zwei Boote; verbunden – als Zeichen für das unbestimmte “zwischen den Welten”. Was war – was ist – was wird sein? Etliche Meter Faden wurde hier verspannt, in mühevoller Kleinarbeit, ein Video auf einem Tablet PC am Ende des Raumes, ganz unscheinbar und bescheiden, zeigt den Schaffensprozess. Das Alpha & das Omega. Eine durch und durch beeindruckend Arbeit. Schwer und symbolbehaftet schwingt der ganze Raum. Andächtig zieht hier der Besucher seine Runden. Sehr still ist es hier, obwohl sich eine Fülle an Besuchern hier rund um die Uhr tummeln.
Weniger beachtet und vor dem japanischen Pavillon platziert, ist eine dazugehörige Videoarbeit, in der Kinder diverser Herkunftsländer von ihrer Zeit im Uterus und den ersten Lebenswochen danach berichten – ganz selbstverständlich, gerade aus dem Bauch heraus, als wäre es das gängigste überhaupt. Meines Erachtens der stärkste Part des ganzen Werks.
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