Montags haben die meisten Ausstellungshäuser geschlossen – also Optimal um die zu besuchen, die geöffnet haben; so das Haus der Kunst in München. Ich entschloss mich für die Ausstellung, die als nächstes schließt – Richard Artschwager.
Es ist die bislang umfangreichste Retrospektive des vor gut einem Jahr verstorbenen amerikanischen Künstlers Richard Artschwager. Über hundert Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Editionen sind zu sehen. Artschwagers Werk steht Pop-Art und Minimalismus ebenso nahe wie der Konzeptkunst und vereint in sich Elemente aller drei Strömungen. Nach einem Studium der Chemie und Mathematik wurde er zunächst Schreiner, entwarf und fertigte Möbel. Sein Interesse an kommerziellem und industriellem Material wie Resopal oder Celotex-Dämmplatten datiert aus dieser Zeit. Er verwendete diese Materialien, um die Grenzen zwischen Bild, Skulptur und Gebrauchsgegenstand zu verwischen und unseren Realitätssinn zu verwirren. Mit solch “nutzlosen Gegenständen” zielt Artschwager auf eine unscharfe Wahrnehmung der Welt ab; der Betrachter wird gezwungen, ihr nicht nur visuell zu begegnen, sondern auch physisch. Artschwagers Objekte lenken die Aufmerksamkeit auf das Unvertraute im Vertrauten und erforschen somit auch Wertvorstellungen der modernen Gesellschaft.
Fotografieren ist übrigens in der Ausstellung nicht erlaubt, deshalb habe ich das Foto von der Website des Haus der Kunst
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