Weniger ist mehr. Zitat Mies van der Rohe

Weniger ist mehr – Ludwig Mies van der Rohe

Weniger ist mehr. Zitat Mies van der RoheWeniger ist mehr. Ein sogenanntes Oxymoron.

Zwei gegensätzliche, sich widersprechende Begriffe. Ein rhetorisch bewusst gesetzter Sinnfehler. Ich schätze diese Worte und würde mich gerne mehr, mit weniger in meinem Leben umgeben. Im Alltag ist das nicht immer machbar – leider. Störfaktoren betitelt so etwas die Soziologie. Die Anhäufungen von Dingen, die einen selbst umgeben, kommen schleichend in der Zeit. Die Verantwortungen wachsen. Die Baustellen für jedes “Ding mehr” dazu. So hätte ich gerne einen Raum mehr. Mehr Platz, für all das Neue. Einen Raum zum weiten. Weite, oh ja, die mag ich sehr. Einen zusätzlichen Raum. Am liebsten den meines lieben Nachbarn, mit den vielen feinen Büchern. Oh ja, diesen zusätzlichen Raum und die Bücher gleich mit dazu. Aber dann bräuchte ich natürlich noch einen weiteren Raum und so stehe ich wieder am Anfang.

Den idealen Zustand -sofern es ihn überhaupt geben sollte- gibt es wohl nur für den Moment. Kurt Tucholsky schrieb das so treffend vor nahezu 100 Jahren mit seinen Worten im Gedicht <Das Ideal> . Diese Gedichtinterpretation des Schauspielers Walter Hess ist eine meiner Liebsten.  Ein Jahresbeginn, ist ein guter Zeitpunkt, um sich der Worte <weniger ist mehr> bewusst zu werden und sie an der ein oder anderen Stelle mit adjustierter Umsicht anzuwenden.

Ein Meister des Prinzips <Weniger ist mehr> war Ludwig Mies van der Rohe.

Er war einer der bedeutensten Architekten der Moderne. Ab 1930 war er nach Walter Gropius und Hannes Meyer, Leiter des legendären Bauhauses.  Er war ein Vertreter des Minimalismus in der Architektur. Klar in Funktionalität und Formgebung. Bekannt war Mies van der Rohe für seine offenen Raumkompositionen und Modulbauweisen, wie der bekannte Barcelona-Pavillon auf der Weltausstellung von 1929. Was ist innen? Was ist außen? Der damals von ihm entwickelte Barcelona Chair, der heute nicht mehr aus Foyers, Büro- und Privathäusern wegzudenken ist, entstammt aus dieser Zeit. International bekannt ist auch die neue Nationalgalerie in Berlin. Sie ist das letzte Bauwerk, dass Mies van der Rohe im Nachkriegsdeutschland umsetzte und wird derzeit durch das Büro David Chipperfield Architect saniert. Zahlreiche weitere hochrangige Objekte und Hochhäuser zählen zu seinem Oeuvre. Bereits 1957 widmete ihm das Museum of Modern Art in New York eine Retrospektive seiner Arbeiten. Mies van der Rohe’s Verständnis von Raum und Form übt bis heute großen Einfluss auf die zeitgenössische Architektur.

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