Seit Wochen schon, plane ich einen Ausstellungsbesuch, angefeuert durch den herrlich melodiösen Titel, diesen Artikel und das vielversprechende Resümee, dieses stehts feucht-fröhlich-unterhaltsamen Münchner Kulturpodcasts.
Doch jetzt drängt die Zeit; noch eine Woche bis Ausstellungsende. Meine Motivation stieg für einen raschen Besuch deutlich an. Denn es ist wie mit allen Abgabefristen; gäbe es sie nicht, würde ich viele Dinge nur unnötig in die Länge ziehen – prokrastinieren, heißt das passende Fremdwort, wie ich seit diesem lehrreichen Beitrag weiß.
Über sieben Räume erstreckt sich die Ausstellung
Über sieben Räume erstreckt sich die Ausstellung <Ring my Bell> der schweizer Künstlerin Zilla Leutenegger. Die Werkgruppe <Apartment>, das von »Z« , dem Alter Ego von Zilla Leutenegger bewohnt wird, ist eine Schenkung der Mediensammlung Goetz, die Anfang letztes Jahres an den Freistaat Bayern überging. Die sieben-Zimmer-Wohnung entwickelte sich über fünf Jahre, so die Künstlerin und wird nun erstmals zusammen ausgestellt.
Erstaunlich intim erscheinen die Räume, gewähren dem Besucher voyeuristische Einblicke – ganz selbstverständlich, als wäre es das natürlichste der Welt, sich inmitten einer fremden, wohnlichen Dimensionen zu bewegen. Private Einblicke diversen Szenerien. Mehr noch; man wird kurzweilig selbst zum Statisten.
Leutenegger verlässt das Zweidimensonale und erweitert die Kunst auf die dritte Dimension. Videoprojektionen beleben die an Wände gemalte Bücherregale, Betten, Stühle – kompletiert durch reale Einrichtungsgegenstände wie einen Ventilator, eine Pflanze oder den Design Klassiker, Eames-Lounge-Chair samt passenden Ottomanen.
Unglaublich lebendig, tiefgründig und unterhaltsam kommt die Schau daher – noch zu sehen bis 04. Oktober 2015 in der Pinakothek der Moderne in München.
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