Anthony Cragg

Anthony Cragg: “Caldera”

Anthony Cragg Auf dem Walk of Modern Art in Salzburg Teil III

Caldera” heißt die fünf Meter hohe Skulpur aus patinierter Bronze auf dem Marktplatz in Salzburg. Sie ist vom britischen Bildhauer Anthony Cragg.  Der Titel “Caldera” ist ein Begriff aus der Geologie, der einen Kraterkessel vulkanischen Ursprungs bezeichnet, der aber im englischen auch poetische Konnotationen zulässt. Es geht dem Künstler um Raum und Materie voller Energie und Emotion, entstanden aus dramatischen Prozessen. Nicht zuletzt verweist er damit auch auf die kesselartige Lage der Stadt Salzburg.

“Caldera” ist eine wahre Landschaft aus Bronze, Vor- und Rücksprüngen, Formen, die sich gegeneinander schieben wie tektonische Schichten.

Innerhalb dieser Formen kann der Betrachter menschliche Profile ausmachen, die plötzlich auftauchen, räumlich interagieren und ebenso plötzlich wieder verschwinden, je nach Standort und Blickrichtung. Sein Werk versteht Anthony Cragg als ‘mentale Landschaft’, die man auch im Inneren des ‘Kessels’ erleben kann: Die Skulptur ist begehbar.

Anthony Cragg hat den Marktplatz gewählt, um der von praktischem Nutzen bestimmten Gestaltung dieses historischen Ortes die Zweckfreiheit der Kunst entgegenzusetzen. Der Platz, in unmittelbarer Nähe zur Dreifaltigkeitskirche und Mozarts Wohnhaus, ist heute vom Verkehr geprägt, mit Straßen, Gehwegen, Beschilderungen und vor allem Autos, die ein “riesiges Volumen an Farben und Material” bilden, so der Künstler. Seine Skulptur konfrontiert das Erscheinungsbild des Makartplatzes mit dem geistigen Anspruch, der Offenheit des Denkens, der originären Formensprache und der anspruchsvollen Materialität der Kunst. Der Alltags-Zweckmäßigkeit von Form und Material als “niedrigstem gemeinsamem Nenner” möchte er damit eine geistige Qualität zurückgeben.

Über den Künstler

Anthony Cragg wurde 1949 in Liverpool geboren und zog nach dem Kunststudium nach Deutschland. Seit den späten 70er Jahren lebt er in Wuppertal. Er ist Träger des renommierten Turner Prize und hat 2007 den Praemium Imperiale für Skulptur erhalten.

Quelle: salzburgfoundation

Auf dem Walk of Modern Art in Salzburg Teil I – Christian Boltanksi

Auf dem Walk of Modern Art in Salzburg Teil II – Anselm Kiefer

 

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