“Der Mensch ist nur da ganz Mensch wo er spielt”. Das sind Worte von Friedrich Schiller und eine schöne Überleitung zum “Homo ludens” – zum spielenden Menschen. Die Begrifflichkeit des “Homo ludens” steht für die individuellen Fähigkeiten des Menschen, wie die Handlungsfreiheit, das selbständige Denken oder auch das soziale Verhalten die vor allem über das Spiel selbst entwickelt werden. Gängig wurde der Begriff Anfang des letzten Jahrhunderts durch das gleichnamige Buch von Johan Huizinga der den “Homo ludens” als grundlegendes Element des Spiels unserer Kultur darlegt.
BAU[SPIEL]HAUS
Bereits das BAUHAUS nutzte den kreativen Freiraum des Spiels für neue Impulse. Bis heute sind die damaligen Innovationskräfte die es in der Architektur, Theater, Musik Kunst und Design zu Tage brachte, zu spüren. Eine inspirierende Ausstellung zu diesem Thema mit dem Titel “BAU[SPIEL]HAUS” gab es bis zum 16. Juni im Neuen Museum in Nürnberg zu bestauen. Sie spannte eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Weitere Impulse rund um die Innovationen des Bauhauses sind derzeit in zahlreichen Sonderausstellungen zu sehen, denn dieses Jahr wird das 100-jährige Jubiläum kräftig gefeiert.
REFLEX BAUHAUS. 40 OBJECTS – 5 CONVERSATIONS
Auch die Pinakothek der Moderne in München feiert das Jubiläum mit und spannt noch bis zum Februar 2020 eine Brücke von der Zeit des Bauhauses bis zur Gegenwart. Gezeigt werden erstmals Objekte aus dem eigenen Bestand sowie Werke fünf zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, die mit ihren Werken zu Bauhaus-Objekten in den Dialog treten.
Bauhaus Museum Weimar
Doch warum nicht gleich mit dem Bauhaus Museum in Weimar in Dalog treten? Seit April hat es geöffnet, nagelneu und sehr beeindruckend präsentiert es all die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung. Als Ort der offenen Begegnung und Diskussion erinnert es an die frühe Phase der bedeutendsten Design- und Kunstschule des 20. Jahrhunderts und verknüpft deren Geschichte auf gut 2.000 Quadratmetern mit Fragen zur Lebensgestaltung von Heute und Morgen.
Bauhaus-Spaziergang
Einmal in Weimar, empfielt sich der Bauhaus-Spaziergang. Die Wurzeln der Bauhaus-Universität Weimar liegen im 19. Jahrhundert. Auf den Spuren des frühen Bauhauses geht es durch die historischen Orte mit dem:
- Kleiner Bauhaus-Spaziergang, ca. 90 Minuten
- Großen Bauhaus Spaziergang, ca. 120 Minuten, inkl. Haus Am Horn
- Bauhaus Laternen-Spaziergang, ca. 120 Minuten
Wer keine Zeit für einen Spaziergang hat, dem sei der auf jeden Fall der AudioWalk “Wo ist Walter” ans Herz zu legen. Im IOS Store oder Google Play Store ist er kostenlos erhältlich.
BauhausFrauen – Lehrerinnen und Absolventinnen der Bauhaus Universität Weimar
Was für begabte Frauen am Bauhaus der Weimarer Republik oft nur gegen Widerstände möglich schien, ihre Formierung als selbstbestimmte, ästhetisch und ökonomisch eigenständige weibliche Persönlichkeiten, als Formgestalterinnen und freie Künstlerinnen, das ist heute Programm der modernen, geschlechtergerechten Ausbildung an der Bauhaus-Universität Weimar und Inhalt der aktuellen Ausstellung bis zum 14. Juli 2019 in der Kunsthalle Erfurt .
Bauhaus Museum Dessau
Wenn schon Bauhaus dann darf Dessau natürlich nicht fehlen. Am 8. September eröffnet endlich das neue Bauhaus-Museum.
Wer es nicht bis dahin erwarten kann, der kann sich im Bauhausgebäude in die Sonderausstellungen vertiefen, im Museumsshop in den Büchern schmökern oder im Café ein Stück Käsekuchen genießen.
Außerdem bietet die Stadt zum Jubiläum eine bis 3. November eine Freiraum-Ausstellung. Es gibt eine Menge zu entdecken, genau wie bei den Meisterhäuser. Hier kann man durch die Häuser von Kandinsky und Klee spazieren – am besten natürlich bei einer Führung.
Kräftig mitfeiern kann man dann beim Bauhausfest vom 31. August bis 1. September.
Triadische Ballett
Am Ende noch ein kleiner bewegter Einblick in das triadische Ballet nach Oskar Schlemmer. Eine Aufführung des Bayerischen Staatsballetts in München – spielerisch leicht, ganz wie es der Homo ludens sein sollte.
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