zWANZIGsIEBZEHN

Zwanzigsiebzehn, ein neues Jahr – ganze zehn Tage alt. Mit all seinem Plänen, Hoffnungen, Ängsten, Lektionen und Vergänglichkeiten. <Allem Zauber wohnt ein Abschied inne> steht als Überschrift im Artikel, oben auf dem Bild, der einige Umzüge überstanden hat und mit dem ich viel verbinde. Eine gute Freundin hat ihn mir zu einer Zeit geschickt, in der rückblickend sich vieles verabschiedet hatte und in der doch so viel Gleichklang an anderer Stelle herrschte. Und vielleicht, hätte ich ohne diesen Gleichklang, nicht so schnell wieder zurück gefunden. Das ist weit über zehn Jahre her. Rückgeblickt habe ich bereits. Und die Zehn, ist so eine schöne, runde Zahl. Ein guter Zeitpunkt, für die ersten digitalen Notizen in zwanzigsiebzehn.

Dieses Jahr hat es in sich, in punkto Kunst.

Wie antwortet die Kunst auf die aktuellen politischen Ereignisse? Wievel Raum wird sie einnehmen? Und vor allem, was sind die eigenen Visionen, fern ab des politischen Duktus’? Fragen, die stehenbleiben. Vorerst.

  • Alle fünf Jahre, die dOCUMENTA – dieses Jahr die vierzehnte, erstmalig in Athen vom 8. April bis 16. Juli und wie gewohnt in Kassel vom 10. Juni bis 17. September.
  • Und dann die Biennale in Venedig vom 13. Mai bis zum 26. November.
  • Und auch -sofern sie stattfindet- die Istanbul-Biennale, kuratiert vom Kunstlerduo Elmgreen & Dragset vom 16. September bis 12. November.
  • ach ja, die Skulpturprojekte unter der Leitung von Kaspar König in Münster vom 10. Juni an
  • Soweit zu den großen Kunstschauen in Europa, die es neben den Kunstmessen in Karlsruhe, Brüssel, KölnBasel oder in London 2017 zu bestauen gilt.

Beim Stichwort London hüpfe ich gleich zu meinen Ausstellungshighlights – da lockt:

  • Wolfgang Tillmans ab Februar,  in die Tate Modern, dessen fotografische Wahrheiten mich immer wieder auf besondere Weise wachrütteln.
  • Ein weiteres Highlight, um bei der Fotografie zu bleiben, folgt in München, im April, in der Kunsthalle – Peter Lindbergh – durchaus gefälliger, doch sicher einen Besuch wert.
  • Ein Leiseres in Punkto Modefotografie gibts noch bis April in der Kunsthalle Rostock zu sehenSibylle, die <Zeitschrift für Mode und Kultur> in der DDR, brachte großartige Aufnahmen hervor, einige der Fotografen vereinigten sich 1990 in der Agentur Ostkreuz.

Apropos Agentur Ostkreuz;

  • an dieser Stelle lege ich gerne nochmals diese Ausstellung ans Herz. Übrigens gibt es am kommenden Sonntag, um 13.00 und 15.00 Uhr eine persönliche Führung der Fotografen Annette Hauschild & Jörg Brüggemann und Linn Schröder & Jordis Schlösser hier in München.
  • Ebenfalls am kommenden Sonntag endet eine Ausstellung im Münchner Stadtmuseum, <Shoot! Shoot! Shoot> – die einen wunderbaren, teils privaten Blick hinter die Kulissen der Künstler in den der 60er und 70er Jahren eröffnet.
  • Viel Zeit sollte man sich für die Ausstellung Postwar im Haus der Kunst in München nehmen – allein der Ausstellungskatalog von satten 848 Seiten, lässt erahnen, was man da vor sich hat. 20 Jahre Nachkriegskunst zwischen Atlantik und Pazifik in acht Kapiteln werden detailgenau untersucht – dafür ist Okwui Envezor bekannt und hatte bereits vor gut zwei Jahren die Zusage einer feinen Fördersumme für das Projekt. Herausragende Namen und Werke sind vertreten, unter ihnen auch, Thomas Bayrle, dessen Werke parallel in einer Einzelausstellung im Kunstbau des Lenbachhauses gezeigt werden.
  • In Frankfurt lohnt sich ein Besuch im Städel, hier tobt bis Mitte März der fortwährende <Geschlechterkampf>
  • Ebenso im März beginnt eine Ausstellung über die US-amerikanischen Cellistin, Performance-Künstlerin und Muse von Nam June Paik, Charlotte Moorman, in Salzburg. Ein Foto einer legendären Performance von 1967, bei der Moormann wegen Erregung öffentichen Ärgernisses festgenommen wurde, da sie halbnackt zu Nam June Paiks Opera Sextronique musizierte, hängt noch bis zum 15.Januar im Stadtmuseum München.
  • Ganz besonders freue ich mich auf die Filminstallation <Manifesto> des Künstlers Julian Rosefeldt in der Villa Stuck in München. Dank der zeitlichen Ausstellungs-Verlängerung konnte ich zwar schon einige der 13 im Hamburger Bahnhof sehen, jedoch war die Zeit zu knapp, um sich ausgibig hineinzu vertiefen. Das wird sich ab Februar sicher mit mehreren Besuchen ändern.
  • Gegen Ende des Jahres kommt noch eine, die ich vielleicht mit ins nächste Jahr nehmen werde: das Museum der bildenden Künste in Leipzig zeigt Mona Hatoum und Ayse Erkmen

Wer lieber ins Kino geht, dem kann ich <Paula> empfehlen, ein einfühlsames Künstlerportrait von Paula Modersohn-Becker, das in einzelnen Kinos noch ausgestrahlt wird. Und noch einer kommt demnächst in die Kinos – Neo Rauch. 

Und wer immer noch nicht genug hat – der kann den Städel Online Kurs zur Kunstgeschichte durcharbeiten.

So aufgelistet ist ganz schön viel zusammengekommen, vielleicht ist ja das ein oder andere für Euch dabei – auf ein gutes Kunstjahr.

Und welche Kunsthighlights empfehlt ihr?

4 Kommentare zu “zWANZIGsIEBZEHN

  1. Pingback: Reichtlich doppelbepackt diesmal; mein Plan D. -unterwegsinsachenkunst

  2. Pingback: Rückblick auf ein Kunst geballtes Jahr 2017 | unterwegsinsachenkunst

  3. Pingback: die besten Ausstellungen feministischer Kunst 2018 - unsere 10 Favoriten

  4. Pingback: Reichtlich doppelbepackt diesmal; mein Plan D. | Unterwegs in Sachen Kunst

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert